„Die Wärmepumpe ist zum meistverkauften Heizsystem geworden“

Interview mit Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe mit ntv

Das Gebäudeenergiegesetz gilt als inhaltlich erfolgreiche Maßnahme, auch wenn die Kommunikation darüber fehlerhaft war. Es hat wesentlich dazu beigetragen, dass Wärmepumpen zum meistverkauften Heizsystem in Deutschland wurden und dass Industrie und Handwerk ihre Kapazitäten ausgebaut sowie neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Die von der Union geplante Abschaffung des 65-Prozent-Erneuerbare-Energien-Gebots ist umstritten, da eine Rücknahme klimarelevanter Regelungen europarechtlich kaum möglich wäre und die Branche – sowohl Handwerker als auch Heizungsbauer – sich klar dagegen ausspricht. Wärmepumpen gelten zudem als wichtiger wirtschaftlicher Faktor, weil sie Wertschöpfung in Deutschland erzeugen und die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten reduzieren.

Die Förderung der Technologie wird als sinnvoll angesehen, da sie Investitionen auslöst und Mittel in die heimische Wirtschaft fließen. Allerdings sei das Verhältnis von Gas- zu Strompreisen problematisch: Gas sei zu günstig und Strom zu teuer, was den Umstieg erschwere. Eine Senkung der Stromsteuer wäre hier zielführender gewesen als die Abschaffung der Gasumlage. Der Markt für Wärmepumpen wächst deutlich – rund 300.000 Geräte sollen 2024 verkauft werden, 2025 könnten es 500.000 sein – und mit steigenden Stückzahlen sind sinkende Preise zu erwarten. Statt das Gesetz abzuschaffen, dürfe es höchstens vereinfacht und optimiert werden, etwa bei Hybridlösungen, ohne jedoch das 65-Prozent-Ziel aufzugeben.

Quelle: ntv

Sie haben Fragen zum Thema?
Schreiben Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns unverbindlich an.

Weitere aktuelle Artikel

Wie Wärmepumpen auch Altbauten effizient heizen

Sind Wärmepumpen auch im Altbau effizient? Langzeitstudie kommt zu klarem Ergebnis