Wärmepumpen müssen von niemandem mehr verteidigt werden, ihr Nutzen ist erwiesen und vielfach belegt. Trotzdem bestehen immer noch eine Reihe von Klischees, Halb- und Unwahrheiten sowie unbewiesene Behauptungen. Gerade im Altbau kursieren viele Vorurteile. „Zu teuer“, „zu laut“, „funktioniert nicht ohne Fußbodenheizung“ oder „lohnt sich erst im Neubau“. In diesem Blogtext möchten wir zeigen, welche Behauptungen im Altbau stimmen und welche nicht.
Erste Behauptung: „Wärmepumpen funktionieren im Altbau nicht.“
Faktum: Doch – sofern die Heizlast passt.
Verfügen Altbauten über eine gedämmte Gebäudehülle samt doppelter Fenster oder über großflächige Heizkörper. Das reicht oft aus, damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann. Entscheidend sind eine realistische Heizlastberechnung, korrekt eingestellte Vorlauftemperaturen sowie hydraulisch abgeglichene Heizkörper. So kommen viele Altbauten heute problemlos mit Vorlauftemperaturen zwischen 45 und 50°C aus. Die Temperatur ist perfekt für moderne Wärmepumpen.
Zweite Behauptung: „Wärmepumpen benötigen unbedingt eine Fußbodenheizung.“
Faktum: Heizkörper reichen häufig völlig aus.
Moderne Wärmepumpen können deutlich höhere Vorlauftemperaturen liefern als früher. Optimierte Radiatoren oder sogenannte Hochleistungskörper können die Effizienz zusätzlich verbessern. Wir können mit einer einfachen Analyse feststellen, welche Räume angepasst werden müssen. Oft betrifft das nur ein bis zwei Räume im ganzen Haus.
Dritte Behauptung: „Die Kosten für elektrischen Strom explodieren – das wird unbezahlbar.“
Faktum: Die Gesamtenergiekosten sinken meistens deutlich.
Wärmepumpen erzeugen aus 1 kWh Strom 3–4 kWh Wärme. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) liegt im Altbau häufig zwischen 3,0 und 4,0 – ein guter Wert. Dadurch werden Gas oder Öl vollständig ersetzt, und die monatlichen Gesamtkosten gehen trotz Strombedarf zurück. Zusätzliche Einsparungen ergeben sich aus Strom, der über Photovoltaik erzeugt wird. Kosten durch den Schornsteinfeger oder die Brennerwartung entfallen.
Vierte Behauptung: „Wärmepumpen sind zu laut – besonders im dicht bebauten Altbau.“
Faktum: Moderne Geräte sind extrem leise.
Hier ist der Gesetzgeber vor, der strenge Regelungen erlassen hat. Aktuelle Außengeräte arbeiten im Bereich von 35–45 dB – das entspricht einem leisen Kühlschrank. Mit schalloptimierter Aufstellung sind Lärmbelästigungen heute selten ein Problem.
Dazu lassen sich bei Bedarf folgende Maßnahmen ergreifen:
- Schallschutzhaube
- Abstand zum Nachbarhaus
- schwingungsarme Montage
Fünfte Behauptung: „Der Einbau im Altbau ist kompliziert und dauert ewig.“
Faktum: Der Austausch klappt bei uns meist in wenigen Tagen nach Eintreffen des bestellten Produkts.
Einen typischen Ablauf haben wir hier beschrieben.
- Rückbau der alten Gas-/Ölheizung
- Installation der Inneneinheit und Hydraulik
- Aufstellung des Außengeräts
- Einstellungen & Inbetriebnahme
Unser Zeitbedarf liegt im Mittel bei fünf Werktagen während Standardprojekten.
Sechste Behauptung: „Eine Wärmepumpe lohnt sich erst nach vielen Jahren.“
Faktum: Wirtschaftlich arbeitet das System in der Regel ab dem ersten Betriebsjahr.
Die rasche Amortisation ergibt sich aus diesen Faktoren: den sinkenden Energiekosten, den staatlichen Förderungen, fossile Brennstoffe (und deren Kosten) fallen weg, dafür bezahlen Sie geringere Wartungskosten. Alle Faktoren gelten auch im sanierten Altbau.
Fazit: Wärmepumpen sind auch im Altbau eine echte Option
Die Technik ist längst in der Altbaurealität angekommen. Mit einer guten Planung und fachgerechter Installation lässt sich praktisch jedes Haus effizient und klimafreundlich heizen – oft mit weniger Aufwand, als die Mythen vermuten lassen.