Hannover und die Wärmepumpe: eine Erfolgsstory bahnt sich an

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Hannovers Verantwortliche haben bereits seit Langem eine starke Affinität zu umwelt- und klimafreundlichem Handeln. Der Stadtwald Eilenriede – ein Wald, der den Namen verdient, mitten in der Stadt – der Maschsee und viel Grün künden von dieser Einstellung. In der Leinemetropole wird die Fernwärme sukzessive ausgebaut. Angesichts der kommunalen Klimaziele, steigender Energiepreise und umfangreicher Förderprogramme entscheiden sich immer mehr Haushalte für die Wärmepumpe als umweltfreundliche Heiztechnologie. Lassen Sie uns einen Blick auf deren Rolle in der Region Hannover werfen.

Einfamilienhäuser und energetisch teilsanierte Altbauten: wie geschaffen für die Wärmepumpe

Theoretisch lässt sich die Wärmepumpe in nahezu alle Arten von Gebäuden integrieren. Allerdings übersteigen in vielen Fällen die Kosten den Nutzen. Idealerweise entfaltet die Wärmepumpe in energetisch teilsanierten Altbauten und in Neubauten ihre volle Wirkung, hauptsächlich in der Kombination mit Photovoltaik. Leider liegen zum Bau neuer Einfamilienhäuser in der Region Hannover keine Zahlen vor. Ein Großteil der 120 Millionen Euro, die die Landeshauptstadt für Bauprojekte ausgibt, wird in städtische Gebäude investiert. Nach wie vor fehlen hier 20.000 Wohnungen, die Mieten sind auch im Jahr 2024 gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Baugenehmigungen rückläufig, vom Jahr 2023, in dem 4.203 Wohnungen fertiggestellt wurden, nahm die Zahl hin zu 2025 signifikant ab. Was aber ist mit den Neubauten, die für die innovativen Heizungen prädestiniert sind?

Wärmepumpen setzen sich durch – langsam, aber sicher

Eine genaue Zahl der Wärmepumpen in Hannover und Umgebung anzugeben, ist schwierig. Eine ungefähre Angabe macht der Bundesverband Wärmepumpe (BWP): Er schätzt die Anzahl auf 20.000 bis 25.000 Wärmepumpenanlagen in Betrieb, Niedersachsen weit sind es rund 150.000 Stück. Natürlich ist bei ungefähr 160.000 Einfamilienhäusern nur in Hannover noch eine Menge Luft nach oben. Allerdings ist die Zahl verbauter Neuanlagen ansteigend, da Neubauten nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) auf Wärmepumpen oder andere Heizsysteme mit erneuerbaren Energien ausgerichtet werden.

Aber nicht nur die Menge verbauter Anlagen ist interessant, sondern auch die Leistung: Eine durchschnittliche Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus erzeugt etwa 10.000 bis 12.000 Kilowattstunden (kWh) Wärme pro Jahr. Hochgerechnet auf 20.000 Anlagen ergibt das eine geschätzte jährliche Wärmeerzeugung von ca. 200 bis 240 Gigawattstunden (GWh) in der Region Hannover. Die Zahl ist gegenüber geschätzten 290.000 Haushalten mit Gasheizung recht klein; 49 Prozent aller Haushalte verfügen noch über eine Heizung, die mit Erdgas läuft. Aber die Erzeugung klimafreundlicher Wärme wächst.

Welche Technik läuft in Hannover?

Wir wollen es nicht verheimlichen, es gibt auch Nachteile. Die liegen hauptsächlich in der Bürokratie, in den Genehmigungen, die man für bestimmte Arten von Wärmepumpen benötigt. So werden etwa Wasser-Wasser-Wärmepumpen selten eingesetzt, da sie einen Grundwasserzugang und entsprechende Genehmigungen voraussetzen. Sole-Wasser-Wärmepumpen, die die Erdwärme nutzen, erfordern hohe Anfangsinvestitionen und eine Bohrgenehmigung.
Luft-Wasser-Wärmepumpen hingegen sind kostengünstig, bedürfen einer nur unkomplizierten Installation, eine Bohrung ist nicht notwendig, die Anlage ist ideal für Neubauten oder teilsanierte Altbauten mit Flächenheizung, übrigens auch, wenn Sie keine Fußbodenheizung besitzen.


Welche Förderungen der Wärmepumpe gibt es speziell in der Region Hannover?

Hannover verfährt nach dem bekannten Sprichwort, nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern. Neben den bundesweiten Förderprogrammen, über die wir bereits ausführlich berichtet haben, bietet die Region Hannover zusätzliche Anreize. Die Klimaschutzagentur Region Hannover bietet Beratung, unterstützt bei Förderanträgen und informiert über technische Umsetzbarkeit. Leistungen, die Sie übrigens ebenso bei uns erhalten können. In Stadtteilen wie Kronsberg und Misburg-Nord werden Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik und Quartiersspeichern (Energiespeicher für ein ganzes Viertel) gefördert. Der proKlima Fonds bietet in Hannover und umliegenden Kommunen wie Laatzen, Ronnenberg, Seelze oder Langenhagen zusätzliche finanzielle Hilfen zur Heizungsumstellung.
Einzelne Kommunen wie Laatzen oder Langenhagen bieten zusätzliche finanzielle Hilfen für Heizungsumstellungen. Die Stadt Hannover will bis 2035 klimaneutral sein. Der Umstieg auf Wärmepumpen ist dabei ein zentraler Baustein. Dazu haben die Verantwortlichen eine Reihe von Maßnahmen ersonnen (Auswahl):


• Ausbau der energetischen Beratung durch die Klimaschutzagentur
• Förderung klimaneutraler Quartiere (z. B. Zero:Green Projekt)
• Einführung vereinfachter Genehmigungsverfahren für Erdsondenbohrungen
• Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften und privaten Bauherren

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