Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigt, dass Wärmepumpen auch in Altbauten effizient und klimaschonend betrieben werden können, ohne dass eine vollständige Sanierung auf Neubaustandard nötig ist. Untersucht wurden 73 Anlagen in Ein-, Zwei- und Dreifamilienhäusern mit Baujahren zwischen 1826 und 2001. Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichten dabei durchschnittlich eine Jahresarbeitszahl von 3,4, während Erdwärmepumpen auf 4,3 kamen. Effizienz und Baujahr standen in keinem Zusammenhang, und selbst unsanierte Gebäude konnten effizient beheizt werden.

Die Studie zeigt allerdings Optimierungspotenzial bei vielen Anlagen. Häufig sind Wärmepumpen überdimensioniert, was zu häufigem An- und Abschalten, höheren Stromkosten und kürzerer Lebensdauer führt. Auch die korrekte Einstellung der Heizkurve und der Betriebsparameter ist entscheidend für den effizienten Betrieb. Digitale Überwachungssysteme und Fernwartung können helfen, Fehler frühzeitig zu erkennen und den Einsatz von zusätzlichen Heizstäben oder Gasheizungen zu minimieren. Flächenheizungen sind für einen effizienten Betrieb nicht zwingend erforderlich, und Lärmprobleme lassen sich durch leisere Geräte oder Schallschutzmaßnahmen lösen.

Neben Ein- und Zweifamilienhäusern rüstet auch der Mehrfamilienhausbestand zunehmend auf Wärmepumpen um. Laut Experten lassen sich 90 Prozent der Mehrfamilienhäuser in Deutschland mit Wärmepumpen beheizen, davon 50 Prozent sofort und 40 Prozent nach Anpassungen. Große Wohnungsunternehmen wie Vonovia setzen dabei auf vorgefertigte „Wärmepumpen-Cubes“, die alle Komponenten einer Heizungsanlage enthalten und außerhalb des Gebäudes installiert werden, wodurch Installation und Lärmprobleme reduziert werden. Bis 2029 plant Vonovia, 20.000 Wohnungen mit dieser Technik zu beheizen.

Quelle: Quelle: Handelsblatt