Eine vierjährige Langzeitstudie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigt, dass Wärmepumpen auch in Altbauten effizient und klimafreundlich arbeiten, ohne dass dafür eine umfassende Sanierung auf Neubaustandard nötig ist. In der Untersuchung wurden 77 Wärmepumpen in Ein- bis Dreifamilienhäusern mit Baujahren zwischen 1826 und 2001 überwacht. Die gemessenen Effizienzwerte waren überzeugend: Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichten im Durchschnitt eine Jahresarbeitszahl von 3,4, während Erdwärmepumpen im Mittel eine Jahresarbeitszahl von 4,3 erzielten. Dabei konnte kein Zusammenhang zwischen dem Baujahr des Hauses und der Effizienz festgestellt werden.
Die Studie belegt außerdem, dass bestehende Heizkörper häufig ausreichen und nicht zwangsläufig eine Fußbodenheizung erforderlich ist. Der elektrische Heizstab, der an sehr kalten Tagen unterstützt, wird nur selten eingesetzt und trägt bei Luft-Wasser-Systemen im Durchschnitt lediglich zu 1,3 Prozent des Stromverbrauchs bei. Im Vergleich zu Gasheizungen verursachen Wärmepumpen im Bestand rund 64 Prozent weniger CO₂-Emissionen. Die Klimabilanz verbessert sich weiter, wenn die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert wird, da dadurch der Eigenverbrauch steigt und die Energieautarkie zunimmt.
Darüber hinaus zeigt die Studie typische Effizienzprobleme, die vermieden werden können. Eine korrekte Dimensionierung ist wichtig, um Überdimensionierung und häufiges Takten zu verhindern. Hochwertige Kombispeicher und eine gute Planung der Hydraulik verbessern die Effizienz zusätzlich. Zwar kann der Betrieb von Luft-Wasser-Wärmepumpen nachts die erlaubten Lärmgrenzen überschreiten, in den Messungen lag der Geräuschpegel jedoch unterhalb des allgemeinen Umgebungslärms und lässt sich durch geeignete Gerätewahl und kluge Platzierung weiter reduzieren.
Quelle: utopia.de
Quelle: Legal Tribune Online